Müllabfuhr – Die Weltmeere versinken im Müll
der blaue Planet im Wandel zur Müllhalde …

Erst letzte Woche habe ich „Outbrake – Lautlose Killer“ gesehen. In dem Film geht es hauptsächlich um einen äußerst aggressiven Virenstamm, der sich in kürzester Zeit von einer Körperzelle zur Nächsten vorarbeitet und jede einzelne zerstört – solange, bis nichts mehr da ist, was zerstört werden kann. Bei der Erklärung hatte ich im Stillen überlegt, wie blöde Viren doch sein müssen, dass die nicht mitbekommen, dass die sich selbst töten, wenn sie „ihren“ Wirt töten.
Das Müllproblem

Und jetzt lese ich auf n-tv.de über die riesigen Müllberge in den Weltmeeren. Und wie komme ich dabei jetzt auf Viren? Ganz einfach – aber zunächst lasse ich ein paar Zahlen für sich sprechen. In den Weltmeeren befinden sich durchschnittlich

– bis zu 18.000 Plastikteile/ km²
– in Indonesien tlw. bis zu 690.000 Plastikteile/ km²
– auf dem Meeresboden bis zu 100.000 Plastikteile/ km²
– zwischen Hawaii und dem amerikanischem Festland befindet sich ein Müllteppich in der Größe von Zentraleuropa
– in der näheren Umgebung dieser Plastikteile breiten sich die Giftstoffe DDT und PCB in einer millionenfach höheren Konzentration aus als im Rest der Meere.

Und das obwohl die Herstellung von Plastik erst seit etwa 40 Jahren möglich ist. Etwa 80% des gesamten Mülls stammt vom Festland. Bei einer Zersetzungsdauer von etwa 450 Jahren können wir uns ja ausrechnen, wie viel Plastikmüll noch zusätzlich in die Meere gelangen wird.

Nicht nur, dass Millionen Fische, Vögel und Robben bei dem Versuch verenden, für Nahrung gehaltenes Plastik zu fressen, oder sich in Netzen verheddern und strangulieren oder verhungern, weil das Plastik im Magen nun mal nicht verdaut werden kann . Unter anderem stehen auch viele dieser Tierarten auf unserer Speisekarte. Dummer Weise haben die aber schon die millionenfach höheren Konzentrationen der Gifte DDT und PCB in sich abgespeichert.

Und da kommt dann auch wieder der Bogen zu den Viren: Die zerstören alle Zellen des Wirtes bis er tot ist. Der Mensch zerstört auch sozusagen seinen Wirt – nämlich die Natur.

Wenn ich also bei Outbrake darüber sinniert habe, warum Viren so dumm sind und sich selbst die Lebensgrundlage zerstören, brauche ich gar nicht so weit abschweifen. Das kriegen wir Menschen auch schon hin…

Na gut. Einige Unterschiede gibt es doch zwischen uns und den Viren (mal von der Größe, Komplexität und der „Intelligenz“ abgesehen): Anders als Viren wissen wir, dass wir unsere Umwelt zerstören und hören trotzdem nicht damit auf. Anders als die Viren vergiften wir uns bei der ganzen Zerstörerei sogar selbst. Und: Ein Virenstamm macht sich nicht gegenseitig kalt. Wir Menschen scheinen das mit Vorliebe zu machen – zumindest scheint es eine Art Hobby zu sein.

Was also tun? Als erstes müssen wir erkennen, dass jede und jeder von uns Hier und Jetzt in der Verantwortung steht. Die „großen Konzerne“ haben ganz bestimmt nicht die vielen gekauten Kaugummis auf Gehwegen und Straßen hinterlassen. Und solange jede und jeder denkt, dass die anderen ja auch den Müll wild entsorgen und man selbst deshalb dazu auch die Legitimation besitzt (schließlich will ja niemand schlechter gestellt sein), wird sich an der Situation nichts ändern.

Vielleicht werden ja in einigen tausend Jahren (so die Menschheit dann noch existiert) Archäologen zu den Sedimentschichten der heutigen Tage vorstoßen, jede Menge Plastik finden und uns alle als Messis kategorisieren.

Vielleicht sollte die Menschheit nicht der kostspieligen Entwicklung für den nächstschnelleren Tablet-PC hinterherjagen. Vielleicht sollten wir uns mehr bewusst werden, dass Technologien entwickelt werden müssen, die unseren Planeten vor uns selbst schützen.