Die klassische Lebensversicherung wird bedroht – von der EU. Das zumindest meint die Allianz-Versicherung und übt Kritik an aktuellen Plänen der Kommission.

Gemeint sind die geplanten Regeländerungen bezüglich der Kapitalausstattungen der Versicherer. Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherung, bezeichnete diese als “Bedrohung” für die klassische Altersvorsoge.

Solvency II

So würden derzeitige Überlegungen nur dahin führen, Garantien bei Lebensversicherungen so stark zu verteuern, dass es sich für Kunden nicht mehr lohnen würde, “dieses sichere und volkswirtschaftlich erwünschte Vorsorgeinstrument zu nutzen”, so Diekmann. “Damit fiele einer der ganz wichtigen Bausteine der Privatvorsorge für das Alter weg.”

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Die derzeitigen Pläne sehe eine Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften ab 2013 vor. Diese unter dem Namen “Solvency II” zusammengefassten Regeln sollen die Versicherer zu größeren Kapitalrücklagen zwischen. Laut Diekmann sollte “Solvency II” die Branche eigentlich krisenfester machen. “Das begrüßen wir. Aber die Regulatoren müssen die Kirche bitte im Dorf lassen.”

Positives Ergebnis

Der Chef von Europas größtem Versicherungskonzern betonte, dass das Geschäftsmodell des Unternehmens reibungslos funktioniert habe. Für das laufende Jahr gebe man sich optimistisch. “Wir haben 2010 ein sehr gutes Resultat erzielt und das erwarte ich auch für 2011.”

Der Konzern erhöhte im letzten Jahr seinen Gewinn auf 5,2 Milliarden Euro. Aufgrund der guten Entwicklungen in den einzelnen Sparten stieg der Umsat auf eine Rekordhöhe von 106,5 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr wird ein operatives Ergebnis von acht Milliarden Euro erwartet.