Wir alle wissen, dass Müll und Abfall in unserer Zeit ein großes Problem darstellen. Es gibt einfach zu viel davon! Unzählige Müllhalden und deren spärlicher Abbau lassen einen schaudern und rufen uns immer wieder in Erinnerung, wie verschwenderisch und dekadent unser Zeitalter ist. Besonders kompliziert ist das Thema Elektro-müll. Der elektronische Markt boomt, Jahr für Jahr und Monat für Monat überrascht die Technik mit immer interessanteren und moderneren Geräten. Hierzu zählen im Speziellen Handys und Smartphones, aber auch Computer, Fernseher und alles, was den Alltag leichter und kreativer gestalten lässt, bis zu Einzelteilen wie Molex Kabel. Was dabei an Rohstoffen verwendet wird, ist in Zahlen kaum noch auszudrücken.
Forscher haben Statistiken aufgestellt, die aussagen, dass viele unverzichtbare Materialien und Grundstoffe, für die es momentan noch keine Alternativen gibt, in kurzer Zeit sogar aufgebraucht seien. Das führt wiederum zum angrenzenden Thema des Recycling
Das Müllproblem

Die Rohstoffe wie zum Beispiel Tantal oder Indium, die zur Herstellung von Mobiltelefonen und Smartphones verwendet werden, lassen sich nämlich wiederverwerten. 80% dieser Materialen können wiedergewonnen werden, wenn man denn die kleinen Telefone dem richtigen Prozess des Recycling zuführt. Wer aber macht so etwas? Statistiken zu Folge befinden sich ca. 80 Millionen ungenutzter Mobiltelefone in deutschen Haushalten. Der Wahn, immer das neueste Gerät im Besitz zu haben, lässt das veraltete schnell in Schubladen verschwinden. Daher hat sich der Sachverständigenrat für Umweltfragen dazu entschlossen, das Recycling von Handys und Smartphones zu fördern, indem er einen sogenannten Handy-Pfand fordert, wie die Welt im Sommer berichtete. 30 bis 100€, je nach Modell, soll dieser betragen und bei Rückgabe wiedererstattet werden.

Mobiltelefone allein machen aber noch nicht den gesamten Elektromüll. Ebenfalls schwerwiegend ist die Art und Weise, in der man mit ungenutzten elektronischen Geräten im Allgemeinen umgeht. Weltweit kommt es jährlich zu ungefähr 50 Millionen Tonnen elektronischen Mülls und Europa verwertet nur ein Viertel seines Schrotts selber. Der Rest kommt in die Dritte Welt. 150.000 Tonnen davon werden illegaler Weise als Handelsgüter deklariert und in Orte wie Agbogbloshie, eine der größten Mülldeponien für Elektromüll, exportiert. Dort werden die Altgeräte mit gefährlichen Methoden, wie zum Beispiel Verbrennung, von Einheimischen ausgeschlachtet und wertvolle Materialen wie Gold und Kupfer, aber auch Chips an Zwischenhändler verkauft. Nicht nur ist dieses Handhaben für die Arbeiter lebensgefährlich, sondern führt auch zu ökologischen Katastrophen, indem Luft und Grundwasser verschmutzt werden.

Um im verzwickten Thema des Elektromülls Klarheit zu schaffen und voranzukommen, wurde in Deutschland zum Beispiel die Organisation „Rewimet“ gegründet.
Ziel dieser ist es, Recyclingstrategien und –technologien für wirtschaftsstrategische Materialien zu entwickeln, um diese aus Abfall wiederzuverwerten. Hierbei geht es vor allem um die Umsetzung von gemeinschaftlichen Forschungsvorhaben, gewissermaßen ein Know-How-Sharing, dass die Erstellung eines effizienten Handels- und Recyclingsystems erzielen will. Davon sollen sowohl Industrienationen, als auch Entwicklungsländer profitieren. Die Grundidee ist der Re-Import von aufbereitetem Elektromüll. Mit einfach realisierbaren Prozessen sollen metallreichhaltige Altgeräte in Indien und Afrika aufbereitet werden und dann an spezialisierte Unternehmen zurückgesendet werden. Dies sei sowohl effizienter, als auch umweltschonender.

Man kann nur hoffen, dass der Umgang mit elektronischem Abfall bald gewissenhafter abläuft. Jeder Einzelne sollte sich als entscheidende Komponente in der Kette der Wiederverwertung ansehen und seinen Beitrag dazu leisten, die Entstehung von Müll zu verringern und das Recycling zu fördern.

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