Nachdem schon am Montag der Energieversorger EnBW eine Erhöhung seiner Strom– und Gaspreise ankündigte, zieht auch RWE, der zweitgrößte Stromkonzern Deutschlands, nach. So sollen, nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP, rund 2,6 Millionen Kunden in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz 3,6 Prozent mehr für den von RWE-Vertrieb bezogenen Strom zahlen. Beim Unternehmen ist dies ist nun schon die zweite Preissteigerung im Jahr 2010. Bereits im August hatte der Konzern die Preise erhöht. Damit wird ab Januar 2011 der Strom um 12,7 Prozent teurer sein als noch im Juli diesen Jahres. Das wird für den Durchschnittshaushalt Mehrbelastungen in Höhe von knapp 95 Euro pro bedeuten.
Weitere Erhöhungen sind wahrscheinlich
Die Preiserhöhung wird, wie auch schon bei EnBW und bei der ersten Erhöhung RWE’s im August, vom Unternehmen mit der zum Jahreswechsel steigenden EEG-Umlage begründet. Diese würde mit 1,76 Cent nur zur Hälfte weitergegeben, da der Stromeinkauf günstiger geworden sei, teilte das Unternehmen mit Hauptsitz in Essen mit. Dies wird vermutlich nicht die letzte Preiserhöhung sein. Bis zum 15. November müssen die Versorger ihre Kunden über Erhöhungen im nächsten Jahr unterrichten. Laut dem dem Portal Toptarif taten dies bereits knapp 60 Stromversorger, die ihre Preise um im Durchschnitt sieben Prozent erhöhen. Über 50 weitere örtliche Versorger hätten entsprechende Schritte zum Jahreswechsel angekündigt, so Toptarif.
Teure Solarenergie
Grund für die Erhöhungen ist die EEG-Umlage, auch Ökostrom-Umlage genannt, die ab Januar 2011 um über 70 Prozent auf 3,5 Cent pro Kilowattstunde erhöht wird. Dies ist auf den starken Ausbau der Solarenergie zurückzuführen. Da die Versorger den Solarstromproduzenten pro eingespeister Kilowattstunde erneuerbarer Energien eine Einspeisevergütung zahlen müssen, wird diese in der Regel an die Endkunden weitergegeben. Und weil diese Vergütung gerade bei aus Photovoltaik gewonnenen Strom besonders hoch ist, lässt der rasante Ausbau die Preise steigen.