Beim Ausbau des Glasfasernetzes geht das Telekommunikationsunternehmen Vodafone eine Kooperation mit dem Energieversorger RWE ein. Dies berichtete letzte Woche das Handelsblatt. So wurden Anfang Januar Absichtserklärungen für zehn Projekte unterzeichnet, mit denen Glasfaserleitungen in ländliche Regionen verlegt werden sollen. Ein erstes solches Netz wurde in Calenberg (Nordrhein-Westfalen) errichtet. Noch im Frühjahr sollen drei weitere Gemeinden sowie ein ein Gewerbepark in Nordrhein-Westfalen mit dem deutlich schnelleren Breitbandinternet versorgt werden.

deutschen Energieversorger RWE

Sinnvolle Kooperation mit RWE

Eigentlich ist es für Unternehmen wie Vodafone oder die Deutsche Telekom nicht rentabel ländliche Gegenden mit Glasfaserleitungen zu versorgen, da die Distanzen zwischen den einzelnen Häusern zu groß sind und sich, anders als in Städten, nicht mehrere Haushalte über ein Kabel versorgen lassen. Jedoch lässt eine Kooperation mit den Netzbetreibern die Kosten sinken, da von ihnen ohnehin jährlich tausende Kilometer an Straßen aufgerissen werden, um Wohn- und Gewerbegebiete mit Strom und Gas zu versorgen. Auch lassen sich über vorhandene Leerrohre, die bereits Stromleitungen fassen, Glasfaserleitungen legen, ohne den Boden aufreißen zu müssen.

Eine flächendeckende Breitbandversorgung via Glasfaser wird aber noch einige Zeit auf sich warten lassen. So betonte das Unternehmen, dass die sogenannten weißen Flecken zunächst mittels des neuen Mobilfunkstandards LTE geschlossen werden sollen. Mit dieser Technologie wolle man bis Ende 2011 eine flächendeckende DSL-Versorgung einrichten. Die jeweiligen LTE-Antennen sind untereinander ebenfalls via Glasfaserkabel verbunden.

Intelligente Netze

Laut Handelsblatt hätten die Versorger ebenfalls ein Interesse an der Verbindung von Strom– und Datennetzen. Sie verfolgen den Plan “intelligente Netze” aufzubauen, mit denen sich der Stromfluss punktgenau steuern lässt. Dadurch sollen Stromangebot und -nachfrage besser abgestimmt werden, was Kosten spart. Dahin ist die Glasfasertechnologie der erste Schritt. Jedoch müsse Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern aufholen, wie Arndth Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland AG, betonte: “Im Hinblick auf die flächendeckende Versorgung mit Glasfasertechnologie befindet sich Deutschland stark im Hintertreffen.”