Die größte Privatbank der Vereinigten Staaten muss wegen faulen Hypothekenkrediten insgesamt fast fünf Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) abschreiben. Ein Großteil des Geldes (jeweils 1,3 Milliarden Dollar) geht zu gleichen Teilen an die beiden staatlichen Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Mit diesem Schritt endet nun ein lange geführter Streit.
Der Verlust für die Bank of America ist enorm. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, muss das traditionsreiche Kreditinstitut nun insgesamt fünf Milliarden Dollar abschreiben. Der Grund ist in der Wirtschafts- und Finanzkrise zu finden, da viele Hausbesitzer ihre Kreditraten nicht mehr bezahlen können. Aber auch der größte Posten dieses Verlusts – die Zahlung von jeweils 1,3 Milliarden Dollar an Fannie Mae und Freddie Mac – hat seinen Ursprung in dem Platzen der US-amerikanischen Immobilienblase 2009.
2,6 Milliarden Dollar Entschädigung
“Unsere Ziele stehen fest: Wir wollen diese Themen hinter uns lassen”, erklärte Brian Moynihan, Vorstandsvorsitzender der Bank, bezüglich der Einigung mit Fannie und Freddie. Diese Themen beziehen sich auf die 2008 erfolgte Übernahme des damals größten Immobilienfinanzierers der USA: Countrywide. Dort hatte man auch solchen Menschen einen Kredit gewährt, die gar nicht über die entsprechenden Sicherheiten verfügten. Solche “faulen” Kredite wurden dann gebündelt und an Fannie Mae und Freddie Mac weiterverkauft.
Doch die Rechnung ging nicht auf. Im Zuge der Finanzkrise schlitterten Fannie Mae und Freddie Mac an den Rande des Bankrotts und mussten letztendlich vom Staat gerettet werden. Als Wiedergutmachung für den Verkauf solcher faulen Kreditpakete wurde nun von Seiten der Bank of America an beide rund 1,3 Milliarden Dollar überwiesen. Damit endete auch ein ausdauernd geführter Rechtsstreit zwischen beiden Parteien. Die Anleger dankten es der Bank und ließen ihren Kurs zeitweise um knapp vier Prozent steigen.
Schlechte Zahlen
Trotz allem sind die milliardenschweren Verluste eine erhebliche Belastung für die Bilanz des Kreditinstituts, genauer gesagt für ihr Ergebnis im vierten Quartal 2010. Aufgrund von Verlusten im Kreditkartengeschäft mussten bereits im dritten Quartal des letzten Jahres 7,6 Milliarden Dollar abgeschrieben werden. Somit gehört die Bank of America noch immer zu den größten Verlierern der Finanzkrise.