Letzte paar Tagen habe ich viel über neuen Datenschutzbestimmungen von Google gelesen,manche warnen sogar und machen viel Wind drum wie:Achtet auf Privatsphaäre,Nehmt keine Cookies an,Verschleiert eure IP,Nutzt andere Suchmaschinen.
Was tut Google eigentlich mit unseren Daten und warum Googles Datensammeln gar nicht so böse ist.
Dieser Frage ist der IT-Sicherheitsexperte Sven Türpe nachgegangen. Aus öffentlichen Informationen und mit einer Portion Informatikerbauchgefühl skizziert er, was Google mutmaßlich mit unseren Daten macht und erklärt, warum diese Nutzung nicht böse ist.
Google macht ein Riesengeschäft mit unseren Daten. Das stimmt. Google legt dazu gigantische Datenbanken an, aus denen man alles über uns herauslesen kann, und führt sie jetzt auch noch dienstübergreifend zusammen. Das stimmt so wahrscheinlich nicht, die Sache ist komplizierter.
Um Google ranken sich Mythen und Missverständnisse, manche halten Google gar für „eine der am meisten missverstandenen Firmen auf diesem Planeten“. Diese Missverständnisse gehen oft darauf zurück, dass wir die einzelnen Ausprägungen von Google – Dienste wie die Suche, GMail, Google+ usw. – isoliert mit ihren jeweiligen Konkurrenten identifizieren, statt die Leitideen dahinter zu betrachten.
Repräsentativ für diese Art von Missverständnis ist die Betrachtung von Google+ als „Googles Angriff auf Facebook“, die uns oft Hand in Hand mit Untergangsprognosen begegnet. Dieselben Wahrsager können auch der Integration von Google+ und Google-Suche nichts abgewinnen. Doch im Google-Paradigma betrachtet, ergibt alles einen Sinn: Google+ und die Dienstintegration liefern Google Daten genau jener Art, die Google braucht, um noch googeliger zu werden. Womit wir wieder bei den Datenbanken wären, die Google nicht führt, weil Datenbanken ein Konzept aus der Welt vor Google sind.
Was also tut Google eigentlich mit unseren Daten? Ich versuche, aus öffentlichen Informationen und einer Portion Informatikerbauchgefühl ein Bild davon zu skizzieren, was Google (mutmaßlich) mit unseren Daten macht und wieso diese Nutzung nicht per se böse ist. Das soll weder eine Glorifizierung noch eine Verteufelung werden, sondern eine neutrale Darstellung technischer und philosophischer Aspekte sowie einiger daraus folgender Fragen zu unseren aus der Mainframe-und-PC-Ära überlieferten Datenschutzkonzepten. Um konstruktiv über Datenschutz-Fails, Post-Privacy und Spackeria-Positionen diskutieren zu können, brauchen wir korrekte Modelle dessen, worüber wir reden.
Wer eine Stunde Zeit hat, sich mit Googles unkommentierter Sicht der Dinge zu beschäftigen, dem sei der Vortrag „Secrets of Search“ von Douglas Merrill empfohlen. Merrill erklärt darin, was Google mit den vielen Daten im Netz und von seinen Nutzern eigentlich tut. Meine Betrachtungen sind zum Teil spekulativ, wo sie über die Aussagen der verlinkten Quellen hinausgehen. Ich habe kein Insiderwissen und kann mich in meinen Schlussfolgerungen irren. Aber aus lückenhafter Dokumentation, beobachteten Verhaltensweisen und Experimenten Rückschlüsse auf die Funktionsweise von Systemen zu ziehen, ist schließlich mein Beruf. Auf technische Details kommt es mir hier nicht an, mir geht es um Funktionsprinzipien und Paradigmen, die Googles Herangehensweise zugrunde liegen.
Was meint Ihr dazu?