Erfindungen können auch heute noch die Welt verändern.
Immer wieder wird man mit Umfragen konfrontiert, sie finden in Fußgängerzonen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Telefon statt. Eine immer wieder gerne gestellte Frage lautet: Was sind die größten Erfindungen der Menschheit? In einer vor einiger Zeit durchgeführten britischen Umfrage rangierten Rad, Flugzeug und Glühbirne auf den ersten drei Plätzen. Auf Rang acht wurde bereits das Smartphone gewählt – und lag damit vor der Wassertoilette, dem Kühlschrank, der Brille, dem Auto und der Zentralheizung.
Bereits vor einigen Jahren und damit vor der massenhaften Verbreitung des Smartphones hatten sich 60.000 Bundesbürger an einer ZDF-Umfrage nach den bedeutendsten Erfindungen der Welt beteiligt. Auch hier wurde das Rad auf Platz eins gewählt, gefolgt von der Glühbirne und dem Buchdruck. Unter den Top Ten landeten damals auch die Stromerzeugung (4), der Computer (5), das Auto (6), das Antibiotikum (7), die Schrift (8), das Telefon (9) und das Flugzeug (10).
Viele Erfindungen beruhen auf Zufall
Zahlreiche Erfindungen, die die Welt veränderten, sind im Übrigen durch Zufall entstanden. Eines der berühmtesten Beispiele ist das Penicillin. Der schottische Bakteriologe Alexander Fleming fuhr 1928 in den Urlaub und ließ versehentlich eine Versuchskultur mit Bakterien im Labor stehen. Pilzsporen von draußen landeten auf der Kultur. Als Fleming zurückkehrte, sah er, dass der Schimmelpilz die Bakterien vernichtet hatte. Damit war ein Mittel gegen bakterielle Erkrankungen gefunden, wenig später wurde daraus das Penicillin entwickelt. Pikant auch die Entstehungsgeschichte von Viagra: Eigentlich sollte in einer Pharmafirma ein Medikament gegen Bluthochdruck und Herzbeschwerden entwickelt werden. Die eigentlichen Testergebnisse waren enttäuschend – nur bei den Männern traten ganz unerwartete Nebenwirkungen auf, der Rest der Geschichte ist bekannt.
Mit „Design Thinking“ zum Erfolg
Auch heute arbeiten global tätige Unternehmen ständig daran, für komplexe Herausforderungen nutzerorientierte Lösungen zu finden. FedEx beispielsweise ist das weltweit größte Express-Transportunternehmen mit Hauptsitz in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee. Der Konzern unterhält ein eigenes Innovationsteam, das mit einem ganzheitlichen Ansatz neue Ideen entwickelt. Dabei setzt man auf die Methode des „Design Thinking“, erklärt Michelle Proctor, Director of Innovation bei FedEx. „Design Thinking“ beruht auf der Überzeugung, dass wahre Innovation nur dann geschehen kann, wenn Gruppen mit Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Bereichen sich zusammenschließen, gemeinsam arbeiten und die Schnittstellen ihrer unterschiedlichen Meinungen und Ansichten erforschen. Das FedEx-Team war so unter anderem maßgeblich an der Entwicklung eines sensorbasierten Senders beteiligt, mit dem der Zustand von Waren beim Transport von besonders wertvollen oder empfindlichen Produkten nahezu in Echtzeit verfolgt werden kann.
Vorreiter in Deutschland für „Design Thinking“ ist das Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam: Seit einigen Jahren wird dort ein Zusatzstudium „Design Thinking“ angeboten. Studierende aus den unterschiedlichsten Ländern und Fachrichtungen kommen dabei zusammen, um über den eigenen akademischen Tellerrand zu schauen und gemeinsam Projekte zu bearbeiten. Mehr Informationen gibt es unter http://www.hpi.uni-potsdam.de.
Eine Erfindung, die noch immer Freude bereitet: Die ältesten bekannten Würfel gehören zu einem altiranischen Brettspiel, das auf 3000 vor Christus datiert wird (Quelle: Wikipedia).
Bilder: djd/FedEx
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