Hilfsprojekt „Last Mile“ zur besseren Versorgung mit Medikamenten in Afrika wird ausgebaut. Fast jeder zweite Mensch in Afrika hat keinen Zugriff auf lebenswichtige Medikamente. Zu diesem Resultat kommt eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Vor allem in ländlichen Gebieten erreicht die medizinische Versorgung nicht die Hilfsbedürftigen. Schuld daran sind häufig schwierige lokale Transportbedingungen. Abgelegene Regionen, eine fehlende Infrastruktur und unzureichende Transportkapazitäten machen die sogenannte „letzte Meile“ zu einer echten Herausforderung. „Last Mile“ lautet daher auch der Name eines internationalen Hilfsprojekts, an dem staatliche Stellen, Hilfsorganisationen und Unternehmen gemeinsam mitwirken, um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung auf dem Land zu verbessern.
Hilfsprojekt Erweiterung auf zehn Länder
Bereits seit 2010 wurden im Zuge des Public-Private-Partnership-Projekts „Last Mile“ positive Erfahrungen gesammelt. Das Projekt startete zunächst in Tansania und Ghana und wird in den kommenden fünf Jahren auf insgesamt zehn afrikanische Länder ausgeweitet, darunter Mosambik. Dazu stellen die Projektpartner USAID, The Global Fund, die Bill & Melinda Gates Foundation sowie Coca-Cola insgesamt 21 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Der Getränkekonzern bringt dabei neben finanziellen Zuwendungen vor allem sein logistisches Know-how in das Projekt ein. Die Idee dahinter: Wenn das Vertriebsnetz von Coca-Cola in der Lage ist, Getränke bis in die abgeschiedensten Dörfer zu transportieren, sollte dies auch für dringend benötigte Medikamente möglich sein.
Lieferzeiten deutlich verkürzt
Im Sinne einer nachhaltigen Hilfsprojekt „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützt Coca-Cola mit seinen hochspezialisierten Logistikkenntnissen die Regierungen vor Ort beim Aufbau eines effizienten Vertriebsnetzwerks für Medikamente. Dazu gehören vor allem Coachings und Weiterbildungen zum Beispiel in Langfristplanung und Prozessmanagement. Seit 2010 schult das Unternehmen in Tansania zudem Mitarbeiter der Regierung sowie Gesundheitseinrichtungen in Bezug auf eine verbesserte Routen- und Lagerhausplanung. Die Erfolge sind bereits sichtbar: In Tansania hat die Regierung mit Hilfe der Initiative das Vertriebssystem so weit organisiert, dass die Lieferzeit der Medikamente von früher 30 Tage auf fünf Tage reduziert werden konnte. Zudem konnte die Verfügbarkeit der Medikamente in Krankenhäusern um bis zu 30 Prozent verbessert werden.
Heute können in Tansania Medikamente regelmäßig und zuverlässig verteilt werden. Statt über 150 Lagerhäuser, wie vor wenigen Jahren noch, erfolgt die Distribution mittlerweile über 5.500 Gesundheitseinrichtungen. Gleichzeitig ist auch das Management der Krankenhäuser dank der Unterstützung und Weiterbildung zunehmend eigenständiger in der Lage, Arzneimittelbestände zu verwalten und rechtzeitig nachzuordern. Ein Erfolg, der nun auf weitere afrikanische Staaten ausgedehnt werden soll.
Die Kühlkette sicherstellen
Gerade bei temperaturempfindlichen Arznei- und Impfstoffen ist es unerlässlich, dass die Kühlkette auf dem Transportweg nicht unterbrochen wird. Ein Pilotprojekt in Ghana hat gezeigt, dass ein Großteil der Kühlgeräte, die beim Transport von Medikamenten genutzt werden, über zehn Jahre alt ist. Viele Geräte funktionieren nicht einwandfrei, die Ersatzteillogistik stellt eine weitere Herausforderung dar. Coca-Cola arbeitet deshalb im Rahmen des Projekts „Last Mile“ mit verschiedenen Partnern vor Ort zusammen, um eine regelmäßige Wartung von Kühlern und schnellere Reparaturen voranzutreiben. Zudem gibt es Trainings für den verbesserten Umgang mit den Geräten.
Foto: djd/Coca-Cola