Mehrzad Marashi ging als Sieger aus der siebten Staffel von “Deutschland sucht den Superstar” hervor. Im Finale schlug er seinen härtesten Konkurrenten um den Titel um Haaresbreite. CastingShow-News.de traf den 29-jährigen Sänger iranischer Abstammung in Berlin zum Interview, wo er kein Blatt vor den Mund nahm und unter anderem ganz deutlich seine Meinung zu Menowin Fröhlich äußerte.

Mehrzad Marashi Das Supertalent dsds

CSN: Wenn du Aufnahmen im Studio machst, kostet dich das sicher viel Kraft und Energie?

Mehrzad Marashi: Ja schon, vor allen Dingen macht es aber auch viel Spaß. Und genau deshalb wollte ich Musiker werden. Ich mache seit 16 Jahren Musik, ich habe Musik studiert und für mich gab es keinen anderen Weg, weil es das Einzige ist, das mich glücklich gemacht hat. Ich habe alles gemacht, ich habe als Türsteher gearbeitet, als Koch, als Kellner, als Barkeeper, ich saß im Call-Center und habe Premiere verkauft, also jeden Scheiß habe ich schon gemacht. Aber egal was ich gemacht habe, ich war darin immer sehr gut, aber nach zwei, drei Monaten habe ich gemerkt, dass ich darin nicht aufgehe. Ich habe dann gewechselt und deshalb habe ich so viele verschiedene Jobs gemacht. Wenn ich kein Sänger geworden wäre, dann wäre ich Koch geworden – das ist auch wenigstens ein bisschen künstlerisch! (lacht)

CSN: Du sagst also, dass du jetzt als Sänger absolut dein Ding gefunden hast und selbst, wenn es irgendwann einmal nicht mehr so gut laufen sollte, dann würdest du das auf kleinerer Flamme weitermachen bis du steinalt bist?

Mehrzad Marashi: Genau, bis ich Marmor über mir habe, werde ich Musik machen. Solange ich kann – und ich hoffe, dass mein Sohn irgendwann in meine Fußstapfen tritt.

CSN: Kann er schon singen?

Mehrzad Marashi: Er ist ja gerade erst ein Jahr alt geworden, aber er versucht es schon. Er ist sehr aufmerksam, immer wenn meine Musik kommt, dann wird er sehr ruhig und weiß genau, dass das meine Musik ist, das ist schon sehr süß. Ich glaube, er hat schon musikalisches Blut in sich.

CSN: Und mit deiner Frau Denisse läuft auch alles super?

Mehrzad Marashi: Mit Denisse ist alles gut. Sie macht gerade ihren Führerschein, das ist natürlich alles ein bisschen schwierig mit Kind. Aber es ist total schön, das ist die einzige Kraft, die man hat. Ich schlafe kaum, ich habe gestern drei Stunden geschlafen und der Grund, warum ich dann morgens trotzdem aufstehen kann, ist mein Sohn! Wenn es nur um mich gehen würde, dann würde ich vielleicht sagen, ich komme erst um 10 Uhr. Ich war vorher nicht so, ich habe vorher schon mal gesagt, ich komme zwei Stunden später. Oder ich schlafe jetzt, ich bin müde. Aber jetzt sage ich das nicht mehr, weil ich sehe, dass mein Erfolg im Endeffekt seine Existenz sichert und deshalb gebe ich halt alles dafür.

CSN: Du hast deine Flitterwochen mit Denisse in Paris verbracht. War’s gut?

Mehrzad Marashi: Scheiße. Es war schön, dass wir zusammen waren und wir Zeit für uns hatten. Aber es hat durchgehend geregnet und ich finde Paris einfach echt schrecklich, ich finde es überhaupt nicht schön. Vorm Eiffelturm stehen da was weiß ich wie viele Leute und versuchen dir irgendetwas anzudrehen, die Polizei jagt durch die Gegend. Wir waren zwei Tage in Paris und sind die restlichen sechs Tage nach Disneyland gefahren und haben da die Flitterwochen verbracht und das war cool! (lacht)

CSN: Du bist ja in Teheran geboren. Fühlst du dich als Teheraner oder als Hamburger?

Mehrzad Marashi: Ich bin, seitdem ich fünf bin, in Hamburg, ein richtiger Hamburger Jung. Ich bin Iraner, aber ich bin Hamburger. Ich bin im Iran geboren, aber ich lebe, seitdem ich denken kann, in Deutschland und ich spreche Deutsch besser als Persisch. Ich freue mich immer, wenn ich wieder nach Hamburg komme, ich kenne dort jede Straße, jede Ecke und das kann mir keiner mehr nehmen.

CSN: Ist der Style, den man bei DSDS gesehen hat – also immer ein bisschen bunt und knallig, mit Cap usw. – wirklich dein Style oder hat da jemand gesagt, zieh das mal an?

Mehrzad Marashi: Es gibt natürlich schon Stylisten, die einen beraten und ich muss auch sagen, dass die ihren Job echt gut gemacht haben. Aber man kann immer sagen, das möchte ich jetzt nicht anziehen, darin fühle ich mich unwohl. Viele erzählen so viel Schlechtes über DSDS, dabei ist es gar nicht so. Es kommt drauf an, wie du dich gibst. Wenn du zu den Leuten nett und cool bist, dann sind sie auch nett und cool zu dir. Aber wenn du nach zwei Tagen ankommst und schon die Nase oben hast, dann ist es klar, dass die Leute auch keinen Bock mehr auf dich haben.

CSN: Wo wir gerade beim Thema Nase hoch sind, was sagst du denn zu deinem ehemaligen Erzkonkurrenten Menowin?

Merzad Marashi: Ich finde einfach, er ist ein dummer Mensch. Dumm in der Hinsicht, dass er seine Chance vergeigt hat. Er hatte so einen Hype, er hätte so viel machen können. Er ist ein guter Musiker, aber er ist dumm, weil er es nicht nutzt. Man kann immer einen Schuldigen suchen, aber im Endeffekt ist man auch selber Auslöser für vieles. Wenn du zu jedem scheiße bist und überall dein Ding durchziehen willst, dann wirst du ganz schnell die Rechnung dafür bekommen. Er hätte was machen können, aber ich glaube, jetzt ist seine Zeit vorbei. Jetzt kann er so viele Songs machen wie er will, er wird einfach keine Fläche mehr dafür kriegen, weil keiner mit so einem Menschen zusammenarbeiten will.

CSN: Wie hast du ihn zu DSDS-Zeiten erlebt? War sein Verhalten schon von Anfang an schwierig?

Mehrzad Marashi: Es war schon so, dass er unpünktlich und unzuverlässig war. Aber ich habe mich in der Show eigentlich nur um mich gekümmert und ich glaube, das war auch mein Erfolgserlebnis, dass ich mich einfach von diesem ganzen Drumherum nicht so habe beeinflussen lassen während sich andere darüber extrem aufgeregt haben. Ob Menowin jetzt kommt oder nicht, muss er selbst wissen, dann hat er eben weniger Proben, das ist mir doch egal. Deswegen hat er ja bei „Ayo Technology“ nicht ein Wort gekonnt, ich finde das peinlich. Und dann fliegt Nelson raus, der tausend Mal besser gewesen war, und Menowin kommt weiter, das ist dann schon Scheiße.

Im neuen Jahr veröffentlichen wir den dritten Teil des großen Interviews mit Mehrzad Marashi, in dem er unter anderem über seinen persönlichen Glauben und seine Beziehung zu den Fans spricht. Das Interview führte Daniel R. Pöhler für CastingShow-News.de.

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