Die Preise steigen im kommenden Jahr nicht nur bei EnBW, RWE und Vattenfall – über 300 Stromversorger werden zum 1. Januar ihre Kunden stärker belasten. Im Schnitt wird die Kilowattstunde um 6,9 Prozent teurer. Was also tun? Neben der Rückkehr zum guten alten Ofen bleibt für die meisten nur das Stromsparen. Eine Umrüstung auf alternative Energien wie etwa Holzpellets, Solarzellen oder eine Wärmepumpe ist für die wenigsten Bürger erschwinglich. Denn trotz der hohen Kosten können wir nicht mehr auf die uns angebotene Energie verzichten, wie nun auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitteilt.
3,9 Prozent mehr Strom, 5,2 Prozent mehr Gas
Nach seinen Angaben ist der Absatz von Energienachfrage und Gas im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um im Durchschnitt 4,5 Prozent gestiegen, wie die Nachrichtenagentur AFP heute berichtet. Dies sei aber weniger auf den steigenden Verbrauch von Privatleuten, sondern vielmehr auf die gute Konjunktur zurückzuführen, da mit ihr die Unternehmen auch mehr Strom verbrauchen. Jedoch sei das Niveau vor Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht erreicht. Bis dahin würden noch knapp drei Prozent fehlen. Laut dem BDEW wirke sich aber auch die verbesserte Energieeffizienz positiv auf die Bilanz aus.
So wurden in den ersten neun Monaten diesen Jahres knapp 398 Milliarden Kilowattstunden an Strom an die Endkunden ausgegeben. Dies sind 3,9 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten von 2009. Auch der Erdgasverbrauch – Energienachfrage stieg weiter an. In den ersten drei Quartalen erhöhte sich der Absatz mit 657 Milliarden Kilowattstunden um 5,2 Prozent. Hierbei ist die Industrie der größte Abnehmer des Rohstoffs – 45 Prozent der Bilanz geht an Unternehmen.
Auch der Ölpreis steigt
In Brüssel bemüht man sich derweil, den europäischen Kunden faire Strom- und Gaspreise zu ermöglichen. So will man künftig Manipulationen von Seiten der Stromhändler verbieten. Laut Angaben der Deutschen Presseagentur wurde ein entsprechender Vorschlag vorgelegt. Darin möchte man den Insiderhandel abschaffen und Preismanipulationen der Stromkonzerne verhindern. Sollten EU-Parlament und EU-Ministerrat zustimmen, könnten die neuen Regelungen 2012 in Kraft treten.
Neben der nationalen Stromnachfrage ist auch das internationale Verlangen nach Öl nicht geringer geworden. Aufgrund des kalten Wetters in der nördlichen Hemisphäre und den Stromrationierungen in China ist auch die Ölnachfrage deutlich angestiegen. Auch wenn die Rekordmenge im November gefördert wurden sei, würden durch die hohe Nachfrage die Preise kurzfristig nach oben klettern. So steht es im Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA), der am Freitag in Paris veröffentlicht wurde. Jedoch soll sich der Preis mittelfristig bei 75 bis 85 Dollar pro Barrel (159 Liter) einpendeln. Laut dem ADAC wirkt sich dies vor allem auf die Autofahrer aus – 2010 wird vermutlich das Jahr mit den höchsten Benzinpreisen werden.