Auf Welt.de hat mich eine Überschrift neugierig gemacht: Physik – Im Dachgeschoss wird man schneller alt. In dem Artikel wird dann über die Eigenschaft der Zeit und deren Relativität berichtet. So vergehe die Zeit auf Meereshöhe langsamer als im obersten Stock eines Hochhauses oder in einem Flugzeug.

Ich habe erst einmal gegoogelt, warum das so ist. Dabei bin ich auf die Relativitätstheorie gestoßen und habe dabei wiederum gelernt, dass Einstein davon eine spezielle und eine allgemeine entworfen hat. Als ich nach dem 5ten Mal durchlesen der Definition endlich verstanden hab, was der Autor von mir wollte, habe ich meine eigenen Theorien angestellt und zu guter Letzt fiel mir auch noch ein Auszug aus dem Buch „Credo – Das letzte Geheimnis“ von Douglas Preston ein.
Zeit Ewigkeit

Die Erklärung, weshalb die Zeit auf Meereshöhe schneller vergeht ist erst einmal einfach: Je größer die Gravitationskräfte, desto langsamer vergeht die Zeit – objektiv gesehen. Subjektiv merkt das keiner. Und selbst auf einer Höhendifferenz von 6.000 Metern ergibt das bei einer Zeitspanne von 90 Jahren nicht einmal eine Sekunde Unterschied. Aber gemessen an der Größe des Universums sind 6.000 Meter wohl auch nicht so viel…

Jetzt sagt Einstein, dass Masse = Energie ist und die wiederum die Raumzeit krümmt. Das führt dazu, dass es keine Gravitation gibt (nur ein Beobachtungsfehler), sondern lediglich eine Krümmung in der Geometrie des Raumes/ einer Masse.

Was ist dann Zeit?

Und jetzt war mein Interesse vollends geweckt: Was ist dann Zeit? Wiki sagt dazu – mal salopp ausgedrückt –, dass Zeit eine Abfolge von Geschehnissen/ Bewegungen ist. Aber das reichte mir nicht! Was genau ist Zeit, außer der Visualisierung anhand der Zeiger meiner Uhr? Wenn sich das Licht in einem schwarzen Loch (ganz viel Masse auf engem Raum gepresst = ganz viel Energie = ganz viel Krümmung) verfängt und nicht mehr rauskommt, wenn Partikel davon „aufgesaugt“ werden – wenn sogar die Zeit selbst sich in so einem schwarzen Loch in ihrer Auswirkung auf die Raumzeit ändert – was ist die Zeit dann? Ist sie wirklich einfach nur eine Abfolge? Ist sie ein Meer aus Partikeln, die unsere Wissenschaft einfach nur noch nicht messen kann? Hierauf habe ich leider keine Antworten gefunden. Aber: Raum und Zeit sind aneinander geknüpft. Erst mit Entstehung des Universums ist auch die Zeit entstanden. Das Universum dehnt sich seither immer weiter aus, bis es entweder zu einem riesigen schwarzen Loch kollabieren, oder aber einen leeren Raum darstellen wird.

Ist das etwa der Grund, weshalb es die Zeit gibt? Weil das Universum selbst expandiert, somit in Bewegung ist, für eine Abfolge sorgt? Auch hier sagt Einstein wieder, dass alles relativ ist. Laut seiner Theorie gibt es nur 3 Punkte, die in der Raumzeit tatsächlich Bestand haben: Zukunft, Vergangenheit und die räumliche Trennung. Als Zukunft sieht er dabei alles an, was ich entweder selbst oder durch ein Signal erreichen kann. Die Vergangenheit wiederum ist alles, was es schafft, ein Signal an mich zu senden. Alles andere wird durch die räumliche Trennung in einen nicht verifizierbaren Bereich gedrängt.

Als ich darüber etwas länger nachgedacht habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass nach Einsteins Definition die Zukunft auch die Vergangenheit sein kann. Das wiederum hört sich erst recht paradox an, wenn ich das mal so formuliere:

Mit jeder Sekunde, die vergeht, wird die Vergangenheit ein bisschen größer und die Zukunft ein wenig kleiner. Da die Zukunft aber auch die Vergangenheit ist, wird sie im selben Zuge aber wieder genauso größer, wie die Vergangenheit kleiner wird – toll, was?

Und um das Wirrwarr jetzt komplett zu machen: Was war vor der Entstehung des Universums – also des Raumes und der Zeit? Davor gab es ja noch keine Expansion/ Abfolge. Also gab es wohl auch noch keine Zeit. Aber wie kann etwas entstehen, wenn es keine Zeit gibt? Ist die Entstehung nicht selbst schon eine Abfolge? Und auch, wenn es bereits vor Entstehung des Universums bereits die notwendige Masse oder die notwendige Energie gab – wie konnte sie sich in das transformieren, was wir jetzt so um uns herum so alles haben, wenn es keine Zeit gab? Und was genau ist eigentlich hinter der Peripherie unseres Universums? Noch eines? Gar nichts?

Und genau hier viel mir das Buch „Credo – Das letzte Geheimnis“ ein. Darin wird das Universum als ein Denkprozess Gottes beschrieben. Und es existiert, „weil es einfacher ist als Nichts. (…) Das Universum könnte nicht einfacher sein, als es ist. (…) Das Universum ist der Zustand, der Nichts am nächsten kommt.“

Ist also vielleicht der Rand des Universums das Ende der Zeit und der Übergang in die Unendlichkeit – dem räumlichen Äquivalent der Ewigkeit? Oder krümmt sich das Universum aufgrund seiner innewohnenden Energie am „Rand“ selbst so sehr, dass es „sein anderes Ende“ berührt und damit bereits unendlich ist? Existiert die Ewigkeit bereits und wartet einfach nur darauf, dass die Zeit aufhört zu sein? Bietet die Zeit einfach nur die Möglichkeit, in die Ewigkeit zu gelangen?

Und plötzlich merke ich, dass meine Gedankengänge schon längst das Feld der Physik verlassen haben und theologische Betrachtungsweisen in den Vordergrund getreten sind. Ist das Universum also eine „Zeitmaschine“, die Gott entworfen hat, damit wir Zeit haben, uns auf die Ewigkeit vorzubereiten?