Wirklich überraschend kommt Motorolas Ankündigung natürlich nicht mehr, zuviel Staub hat die virale Kampagne im Vorfeld bereits aufgewirbelt. Insbesondere ein YouTube-Video, in dem der Besucher in einem fiktiven Museum die Entwicklung des Tablet-PC von der Steinzeit bis zum Samsung Galaxy verfolgen kann, hat für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Höhepunkt der Entwicklung blieb im Video noch verpackt. Auf der CES hat Motorola gestern das Geheimnis gelüftet.

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Es heißt Xoom. Und es ist der erste Tablet-PC mit der ganz neuen Android-Betriebssystemversion 3.0, genannt Honeycomb und als erste Android-Version optimiert für die Nutzung auf Tablets. Das 10,1“ große Display des Motorola Xoom im 16:10-Format löst mit 1280×800 recht hoch auf. Das muss es auch, denn das Xoom ist als Abspielstation für HD-Videos mit 1080p gedacht. Daher gibt es auch einen HDMI-Ausgang, um das Xoom an einen größeren HD-Monitor anschließen zu können. Für die nötige Rechenpower sorgt ein 1GHz-Dual-Core-Prozessor.

Wie beim Android-System zu erwarten, gibt es beim Xoom die ganze schöne Welt von Google bereits vorinstalliert. Das sind derzeit Google Maps in der Version 5.0, über 30.000 kostenlose Bücher auf Google Books, Googlemail, die Online-Office-Suite Google Docs und über 200.000 Apps im Android Market.

Für Video-Chats steht eine 2MP-Webcam zur Verfügung, Fotos schießen kann man mit der 5MP-Kamera auf der Rückseite, die auch HD-Videos mit 720p filmt. Nicht verkneifen konnten sich die Marketing-Experten von Motorola den dezenten Hinweis darauf, dass das Motorola Xoom Flash unterstützen wird – ein immer wiederkehrender Kritikpunkt beim iPad von Apple.

So schnell wie die Konkurrenz von Apple und Samsung im Motorola-Werbefilmchen soll das Xoom übrigens nicht im Museum landen. Für die Zukunftsfähigkeit wurde das Xoom bereits upgradeable für das kommende 4G-Netz gemacht. Ob’s hilft? Das Motorola Xoom wird beim US-amerikanischen Mobilfunkanbieter Verizon Wireless bereits im ersten Quartal 2011 erscheinen, im zweiten Quartal soll das Update auf 4G erfolgen. Zu Preisen und zum Marktstart in Deutschland hat Motorola noch keine Angaben gemacht.

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Motorola Xoom: Tablet mit integriertem Barometer

Beschleunigungsmesser, Gyroskope und Umgebungslichtsensoren? Schon alles gesehen. Was braucht ein modernes Tablet sonst noch? Offensichtlich ein Barometer. Das Motorola Xoom besitzt als erste „elektronische Schiefertafel“ eines davon.

So, und wofür braucht ein Tablet nun ein Barometer? Allgemein gesagt, wird damit eine bessere Wettervorhersage möglich. Zwar könnten die Entwickler theoretisch einige interessante Sachen anstellen, wenn sie das Barometer nun in neue Anwendungen integrieren, aber die Einsatzmöglichkeiten sind zumindest bis jetzt recht begrenzt. Hat das Barometer Auswirkungen auf den Preis von Xoom? Aber sicher, nichts ist umsonst. Aber macht es Sinn? Zumindest kannst du so vielleicht die ewig falschen Wettervorschauen der Meteorologen endlich vergessen.

Vielleicht bilde ich mir das nur ein (bin ja auch kein Entwickler), aber es scheint, als ob Unternehmen jeden Sensor, den sie gerade finden können in neue Geräte integrieren. Bis jetzt habe ich zum Beispiel noch nichts weiter vom neuen Nintendo Pulsmonitor (Wii Vitality Sensor) gehört, obwohl schon lange einige Gerüchte darüber kursieren.

Und was würdest du mit einem Barometer in einem tragbaren Gerät anstellen? Wie wäre es mit einer Anwendung, die dir sagt, dass es draussen kalt genug ist, z.B. für eine heisse Schokolade oder eine Tasse Glühwein? ;)