Keiner wünscht es sich. Aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden – und man muss ein anderes Auto abschleppen oder sein eigenes Fahrzeug an die Leine legen lassen. Keine ungefährliche Situation – in der man gut informiert sein sollte, was erlaubt ist, was nicht und wie man es am besten bewerkstelligt, ohne sich selbst und andere in Gefahr zu bringen.
Bevor man überhaupt das Abschleppseil aus dem Kofferraum holt, sollte man als Autobesitzer wissen, wann abgeschleppt werden darf. Denn nur in Notfällen ist dies erlaubt – also dann, wenn das Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig ist. Wer also mit einem leeren Benzintank liegen bleibt, darf sich nicht abschleppen lassen – es sei denn, er möchte eine Strafe riskieren. Und liegt tatsächlich ein Notfall vor, unterliegen alle Beteiligten einer „erhöhten Sorgfaltspflicht“.
Bevor man abschleppen tut
Bevor man startet, muss erst geprüft werden, ob das Gewicht des abgeschleppten Fahrzeugs nicht die maximale Anhängelast des „Zug-Fahrzeugs“ überschreitet. Diese Info befindet sich in der Bedienungsanleitung – genauso wie die Lage der Abschleppeinrichtung im Auto. Während dies früher in Form von Ösen unter der Stoßstange war, ist es heutzutage viel öfter ein Gewinde unter einem Deckel in den Kunststoffblenden der Stoßfänger, in das erst eine Öse eingeschraubt werden muss. Dort wird dann die Abschleppstange oder das -seil angebracht.
Für die Abschleppfahrt gilt als wichtigste Regel, dass man immer den kürzesten Weg bis zur nächsten Autobahnausfahrt und der nächsten Werkstatt nehmen muss. Strengstens verboten ist es, bei einem Abschleppvorgang auf die Autobahn einzufahren. Während der Fahrt müssen beide Fahrzeuge den Warnblinker eingeschaltet haben. Für die Geschwindigkeit gelten zwar – entgegen der allgemeinen Annahme – keine Vorschriften. Hier sollte man aber Vernunft walten lassen, um einen Auffahrunfall zwischen den beteiligten Autos zu vermeiden, sofern es sich nicht um eine Abschleppstange handelt. Da die meisten Abschleppseile nicht mehr als fünf Meter lang sind, empfiehlt sich eine Geschwindigkeit von rund 20 Stundenkilometern.
Damit auch der hintere Fahrer so vorausschauend wie möglich unterwegs ist und schnell auf eventuelle Bremssituationen reagieren kann, sollte leicht versetzt abgeschleppt werden. Das heißt, dass das abgeschleppte Fahrzeug leicht nach links gerichtet fährt, um einen Teil der Fahrbahn vor dem abschleppenden Fahrzeug im Auge zu behalten. Und wer sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer noch nicht sicher fühlt, sollte vielleicht doch lieber den Abschleppdienst informieren.
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